Nur das Datum war klar, sonst nichts. Bis zur Abreise wusste niemand, wohin es gehen könnte. Niemand ausser den beiden „Geistern“, die den Trip organisierten. Und wer denn diese Geister waren, wussten nur sie selber. Selbstverständlich gab es im Vorfeld monatelange Spekulationen und Gerüchte. Und die Vorfreude war umso grösser! Danke, Kuno, für diese geile Idee!
Kurz vor der Reise gab es letzte Infos. Es ginge an den Flughafen und leichte Kleidung sei mitzunehmen. (Nein, Herr W., keine Daunenjacke! Das Wetter sei warm, nicht die Kleidung!) Beim Tippspiel am Flughafen schaffte es aber niemand, die Geister oder die Destination zu erraten.
Marcel, David, Valencia!
Was nach einem flotten Dreier klingt, bedeutete für uns die Garantie für ein unvergessliches Wochenende! Zwei gnadenlos gute Organisatoren und Valencia als spanischer Geheimtipp.
Während andere Ausflüge bei der Unterkunft schon optische und vor allem hygienische Tiefschläge boten, konnten in der America‘s-Cup-Stadt tiptope Zimmer bezogen werden. Zur Akklimatisation gab’s dann erst mal ein paar Krüge Sangria. Schliesslich wollten wir uns die Spanische Kultur richtig einverleiben.
Der erste Nachmittag hielt einen Spaziergang durch die Altstadt und einen Einblick in Valencias Küche bereit. Die wunderschöne Altstadt begeisterte vollends. Die historischen Hintergrund-Infos eher halb. Die anschliessenden Tapas hingegen wieder sehr. Runtergespült wurden die abwechslungsreichen Köstlichkeiten mit – natürlich – Sangria. Und Carajillo, das Spanische Kafi Schnaps, liess uns mit dem verschobenen spanischen Tagesablauf mithalten und kurbelte gleichzeitig die Stimmung hoch. Ein Wunderzeug! Hellwach, lächelnd und mit dem Pulsschlag von Kolibris wurde dann das Nachtleben erkundet. Die Erkenntnis, dass die stramm gemixten Drinks überall in gigantischen Gläsern oder in kleinen Aquarien serviert wurden, hämmerte erst am nächsten Tag in unseren Schädeln. Und so verloren wir uns in den engen, verwinkelten Gassen und Lokalen der nächtlichen Altstadt… Aber auch wenn ein gewisser TK-Chef Jugend ganze Horden von fliehenden Passanten vor sich her jagen musste, um die Richtung zum „Kuh-Stadion“ zu erfragen, fanden früher oder später alle in ihr Bett.
Der zweite Tag bot ein gewisses Mass an Adrenalin. Mit Segways sollte das moderne Zentrum der Stadt erkundet werden. Dass diese Gefährte mittels Balance gesteuert werden, liess uns am frühen Morgen (spanische Zeitrechnung) noch etwas bibbern. Schliesslich musste noch herausgefunden werden, wieviel unserer Balance wir in der nächtlichen Altstadt verloren hatten. Aber bereits nach wenigen Sekunden fühlten wir uns auf den Segways völlig sicher. So erkundeten wir auf zwei Rädern stehend die monumentalen Bauten des lokalen Stararchitekten Santiago Calatrava. Wir bewältigten die Tour sturzfrei! Auf der Zielgerade testete unser Radprofi dann noch kurz, ob die Dinger eigentlich einen Airbag haben. Haben sie nicht.
Nach dem vielen Stehen mussten wir uns am Nachmittag erst mal hinsetzen. Und unsere neu antrainierte Balance wieder zurücksetzen. Nachhaltig. Sooo viel spanische Kultur, da tippte sich die einheimische Bedienung schon an die Stirn… Das Kulturprogramm zollte seinen Tribut. Einige der Schwächeren mussten sich für ein Schläfchen zurückziehen oder zumindest beim Würfelspiel pausieren. Insbesondere unsere Senioren bewiesen an diesem denkwürdigen Nachmittag Stehvermögen, Würfelgeschick und grosses Können am Glas. Das Abendprogramm gestaltete sich individuell, abhängig vom Nachmittagsprogramm. So schafften es nur die beiden Geister (die hatten auch geschlafen, anstatt sich kulturell zu informieren), das Nachtleben im modernen Valencia zu geniessen. Offenbar war‘s super. Die anderen waren froh, schlafen gehen zu dürfen.
Am dritten und vorletzten Tag entspannten wir am Strand von Valencia. Altstadt, moderne Architektur, Strand – diese Stadt hat alles, was es braucht. Vermutlich gäb‘s sogar Museen, aber die haben unsere beiden Organisatoren wohl vergessen einzuplanen. Nach der anschliessenden Besichtigung der Formel 1-Strecke und des America’s Cup-Hafens nahmen wir Kurs auf unseren letzten Abend. Wer jetzt ein Grande Finale vermutet, liegt falsch. Unser Pulver war verschossen. Würfel aus dem Sack, Krug auf den Tisch und das Abendprogramm stand fest. Ein letztes Mal Sangria und ein letztes Mal Gin Tonic für echte Kerle.
Der letzte Tag stand im Zeichen der Heimreise. Gegen Abend kamen wir alle gesund und verhältnismässig munter wieder Heim.
Ein riesiges Dankeschön an unsere beiden Geister für den grandiosen, perfekt organisierten Ausflug!
oschli