Anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums im Jahr 1991 führte der KTV Menznau diverse spezielle Anlässe durch für die eigenen Mitglieder und die Bevölkerung von Menznau. So zum Beispiel ein Basketballspiel in der Rickenhalle mit Teams aus der Schweizer Nationalliga. Guido erinnert sich als OK-Mitglied des Anlasses unter anderem an Ball-Probleme und verbogene Körbe…
VORNAME/NAME:
Guido Niederberger
KTV-BEITRITT:
1985
DEINE SPORTARTEN IM KTV:
Korbball (Flügel)
AKTUELLER KTV-STATUS:
Aktives Ehrenmitglied/Ehrenpräsident
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WANN FAND DEIN KTV-MOMENT STATT?
Jubiläumsjahr 1991
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Anlässlich unseres 50-Jahr-Jubiläums haben wir vom OK beschlossen, während des Jubiläumsjahres verschiedene Events zu organisieren. Ein besonderes Highlight ganz spezieller Natur sollte ein Basketball-Exhibition-Game werden, welches wir in der Rickenhalle in Menznau stattfinden sollte.
Das dannzumal einzige Nationalliga-Team der Innerschweiz (TV Reussbühl-Basket, kurz TVRB) spielte zu dieser Zeit in der NLB und war kürzlich von der höchsten Spielklasse abgestiegen. Also fragten wir die Reussbühler an, ob sie sich ein solches Spiel in Menznau vorstellen könnten. Tatsächlich, der TVRB sagte uns sehr spontan zu, bei einem solchen Game in der «Provinz» mitzumachen. Nur, wer sollte der Gegner sein?? Auch hier zeigten sich die Reussbühler sehr hilfsbereit: sie würden schon einen adäquaten Gegner für das Spiel organisieren. Es war nicht ein x-beliebiger Gegner, mit dem der TVRB aufwartete; nein, es war die Mannschaft von «Fidefianz» Bellinzona-Basket; anfangs der 90er Jahre so ziemlich das Mass aller Dinge im Schweizer Basketball. Die Tessiner hatten am Abend vorher ein Meisterschaftsspiel in der Westschweiz zu absolvieren, weshalb sie zugesagt haben, quasi beim nach Hause fahren in Menznau Halt zu machen und gegen den TVRB zu spielen.
Wir rührten heftig die Werbetrommeln in der Umgebung und natürlich in den Korballer-Kreisen. Die Werbung funktionierte bestens: die Rickenhalle war randvoll. Doch zu Beginn gab es noch das eine oder andere Problem zu umschiffen:
Die Reussbühler trafen als erstes Team in Menznau ein. Sie fragten uns nach den Basket-Bällen zum einspielen. Wir schickten sie in den Geräteraum, wo die Bälle aufbewahrt werden. Schnell kam ein Spieler zu uns und fragte uns: «wo sind denn hier die Bälle für die Erwachsenen?» «Im Geräteraum, wo den sonst» gaben wir zu Antwort. «Das sind aber alles Kinderbälle, mit denen können wir nicht spielen……» «WAS? es gibt hier keine anderen Bälle…….!!!» Die Mannschaften haben noch nicht mal mit dem Einspielen begonnen (genauer gesagt, es war erst eine Mannschaft da) und schon stand das Match das erste Mal auf Messers Schneide. Währenddessen begann sich die Rickenhalle mit den Zuschauern zu füllen………
Glücklicherweise erreichte der Car von «Fidefinanz» Bellinzona die Rickenhalle. Da sie von einem Ernstkampf zurück kamen, hatten sie jede Menge Match-Bälle dabei. Welch ein Glück. Das Spiel schien gerettet.
«Habt ihr auch andere Körbe?» Diese Frage versetzte uns in leichtes Erstaunen: «weshalb andere Körbe?» «Mit diesen hier kann man nicht «dunken», die gehen sofort kaputt!» Oh, oh, jetzt hiess es schnell handeln. Sofort eilten wir zu den Teamverantwortlichen um ihnen mitzuteilen, dass sie ihren Spielen mitteilen sollten, dass während des Spiels aufs «Dunken» zu verzichten sei. «Kein Problem, das kriegen wir schon hin!» Noch einmal Glück gehabt! Oder doch nicht???? Der Amerikaner des TVRB (leider weiss ich den Namen nicht mehr, sagen wir ihm doch Washington 😊) hatte offensichtlich noch nichts von der Warnung mit den «nicht-Dunk-fähigen Körben» gehört, und setzte natürlich voller Freude zu einem «Dunk» an……..! Päng!!! Der Korb hatte urplötzlich eine gefährliche Schieflage und schon wieder schien das Match vorbei, bevor es begonnen hatte!! …..und die Rickenhalle füllte sich mehr und mehr mit Zuschauern…….
Doch auch dieses Problem konnten wir behelfsmässig lösen (schliesslich werden die Seiten ja oft gewechselt).
Vor Spielbeginn haben wir die Coaches gebeten, man möge doch dem Show-Element (mit Ausnahme der «Dunks») einen grossen Stellenwert einräumen. Man müsse ja nicht mit letzter Konsequenz spielen. Ein ausgeglichener Spielverlauf hätte sicher einen hohen Unterhaltungswert für das nicht (nur) fachkundige Publikum. Dieses Ansinnen wurde vom Coach der Tessiner klar und unmissverständlich zurückgewiesen: «Wie können nicht auf Show spielen, die Verletzungsgefahr für unsere Spieler ist zu hoch, wenn wir nicht mit voller Konzentration zu Werk gehen!»
Gesagt getan: die Rickenhalle prall gefüllt, der TVRB ohne den Hauch einer Chance aber toller Basketball Sport auf hohem Niveau (mindestens von «Fidefinanz» Bellinzona), spannend und gekonnt vom Speaker des TVRB erklärt und kommentiert. Mehr als einmal hielten wir den Atem an, als ein Spieler zum «Dunk» ansetzen wollte – es passierte jedoch kein Malheur mehr mit der Korbeinrichtung. Ganz zum Schluss passierte dann leider doch noch ein Missgeschick: der erwähnte Washington – der beste Spieler auf dem Platz (leider der einzige dieses Kalibers bei TVRB), erlitt kurz vor Schluss eine Verletzung und überdehnte sich ein Aussenband. Wäre halt vielleicht trotzdem gut gewesen, ein bisschen lockerer an das Spiel heranzugehen…. 😊
Ein weiterer toller Anlass in unserem Jubiläumsjahr!
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